Die FDP is nich mehr im Bundestag, die Grünen sind in der Opposition, und die SPD stellt sich neu auf – nach Ampelbruch und Regierungswechsel müssen sich viele Politiker neue Betätigungen suchen. Manche treten erst mal einen Schritt zurück. Andere wagen den Sprung auf die internationale Bühne.
Olaf Scholz: Ausschlafen und wandern
Der ehemalige Kanzler bleibt in der Politik: Er hat das Direktmandat in seinem Potsdamer Wahlkreis gewonnen und sitzt als Abgeordneter weiterhin im Bundestag. Führungsämter in der Partei oder Fraktion strebt er aber nicht mehr an. Scholz hat immer deutlich gemacht, dass es die größte Ehre seines Lebens war, der neunte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein. Insofern strebt er keine Mandate in Aufsichtsräten etc. an. Seine neue Position dürfte ihm mehr Freizeit lassen als das Amt des Bundeskanzlers, also könnte er öfter seinen Hobbys nachgehen: Joggen, Radfahren, Rudern und Lesen.
Robert Habeck: Kein neues Kinderbuch
Der ehemalige Wirtschaftsminister wollte sich gerüchteweise vollkommen aus der Politik zurückziehen. Eine Onlinepetition wendete sich daraufhin an den „Hoffnungsträger“, mit dem Aufruf, nicht entmutigt zu sein. Die Petition bekam über 450.000 Unterschriften – und Habeck blieb. Er ist nun Abgeordneter im neuen Bundestag und hat angekündigt, im Auswärtigen Ausschuss mitwirken zu wollen. Vor seiner politischen Karriere war Habeck als Autor tätig und hat zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch Kinderbücher und Romane verfasst. Spekulationen über ein neues Buchprojekt bezeichnete er als „Schwachsinn“.
Annalena Baerbock: Umzug nach New York
Baerbock war als Außenministerin viel um die Welt gereist und zieht es nun erneut in die Ferne: Ab September soll sie für ein Jahr Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York werden. Ihre Wahl im Juni gilt als reine Formsache, und sie hat bereits angekündigt, ihr Mandat im Bundestag niederzulegen. In ihrer neuen Funktion wird sie viel herumkommen und sich mit den Menschen in den UN-Mitgliedstaaten austauschen. Ihr Wechsel nach New York sorgte für Aufruhr, da eigentlich eine andere Diplomatin für den Posten vorgesehen war. Baerbock hatte zuvor erklärt, dass sie aus persönlichen Gründen einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht machen wollte und sich nicht für ein führendes Amt in der Bundestagsfraktion bewerben werde.
Christian Lindner: Frischgebackener Papa
Der ehemalige Finanzminister hat seinen Regierungsposten verloren und ist mit seiner Partei aus dem Bundestag geflogen. Er gab bekannt, dass er seine politische Karriere beenden werde und zukünftig als Autor und Redner tätig sein will. Einladungen für Auftritte auf internationalen Kongressen hat er bereits erhalten. Auch sein Privatleben wird mehr Zeit in Anspruch nehmen, da er und seine Ehefrau ihr erstes Kind bekommen haben. Volker Wissing: Eintritt in eine andere Partei?
Wissing möchte sich zunächst „liegen gebliebenen Dingen“ widmen und hat keine Pläne, einer anderen Partei beizutreten. Er freut sich darauf, wieder als Rechtsanwalt zu arbeiten und mehr Zeit für seine Hobbys wie Orgelspielen, Sport, Fotografie und Gartenarbeit zu haben. Ob er sich künftig politisch engagieren wird, lässt er offen.