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Die AfD-Bundestagsfraktion hat sich am Donnerstag bei der Verteilung der Ausschüsse im neuen Bundestag unter anderem den Vorsitz des Innen-, Finanz- und Haushaltsausschusses gesichert. Auch die Ausschüsse für Arbeit und Soziales, Petitionen, Recht und Verbraucherschutz wurden von der Partei besetzt. Die anderen Parteien haben jedoch bereits angekündigt, keine Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partei wählen zu wollen. Es könnte also sein, dass die Führung in den AfD-Ausschüssen bei den Stellvertretern liegt.

Die Union übernimmt unter anderem die Leitung des Wirtschafts-, Auswärtigen-, Verteidigungs- und Landwirtschaftsausschusses. Die SPD wird die Vorsitzenden des Gesundheits-, Bildungs- und Forschungs-, Geschäftsordnungs- und Sportausschusses stellen. Die Linken übernehmen die Leitung des Bau- und Umweltausschusses, während die Grünen den Verkehrs- und Europaausschuss führen werden.

Friedrich Merz äußerte, dass ein AfD-Verbotsverfahren aus seiner Sicht nur denkbar wäre, wenn es von der Bundesregierung angestoßen würde. Er betonte, dass es eine Exekutivaufgabe sei und nicht aus dem Bundestag heraus erfolgen sollte. Der Bundeskanzler äußerte grundlegende Bedenken gegen ein mögliches Parteiverbot und betonte die Notwendigkeit, sich inhaltlich mit der Partei und ihren Wählern auseinanderzusetzen.

Die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz plant, in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit den “Wohnungsbau-Turbo” zu starten. Sie kündigte an, das Baugesetzbuch mit einer “Brechstange” zu erweitern, um den Kommunen schnelleres Bauen zu ermöglichen. Zudem steht eine Verlängerung der Mietpreisbremse ganz oben auf ihrer Agenda.

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas warnt vor einer weiteren Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt. Sie betonte die Notwendigkeit, die Industriearbeit in Deutschland zu erhalten und gleichzeitig die Integration von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern. Bas kündigte Reformen im Bereich Bürgergeld und Mindestlohn an, um Sozialleistungsmissbrauch entgegenzuwirken und die Tarifbindung zu stärken.

Der Bundesinnenminister Alexander Dobrindt informierte darüber, dass in den letzten sieben Tagen insgesamt 32 Flüchtlinge an der deutschen Grenze abgewiesen wurden. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, illegale Einreisen zu verhindern. Die Bundesregierung plant zudem eine Reform der Schuldenbremse, um zukünftige Investitionen zu ermöglichen und die Staatsfinanzen zu stabilisieren.

Insgesamt wird die neue Bundesregierung vor Herausforderungen stehen, insbesondere in Bezug auf die Verteilung der Ausschussvorsitze und die Bewältigung wirtschaftlicher und sozialer Probleme. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Regierung in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln wird.