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In der amerikanischen Hauptstadt sind am Mittwochabend zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen worden. Das Paar soll eine Veranstaltung im Jüdischen Museum in Washington gerade verlassen haben, als der Angreifer auf sie schoss. „Aus nächster Nähe“, wie ein Sprecher der Botschaft später mitteilte. Als die Polizei eintraf, waren die junge Frau und der junge Mann laut den Beamten schon tot. Der israelische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Yechiel Leiter, sagte in einer Pressekonferenz, das Paar habe sich bald verloben wollen. Menschen „in der Blüte ihres Lebens“ seien von einem „Terroristen“ getötet worden. Die Belegschaft der Botschaft sei am Boden zerstört. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, man sei Zeuge der „schrecklichen Folgen von Antisemitismus und wilder Hetze gegen den Staat Israel“ geworden. Dagegen müsse man mit aller Entschlossenheit vorgehen.

Der Täter, so berichtete es der Sender CNN unter Berufung auf Augenzeugen, sei nach der Tat von einigen zunächst für einen Zeugen gehalten worden. Er lief in das Museum, schien mitgenommen und rief die Umstehenden mehrmals dazu auf, die Polizei zu rufen. Erst als die Polizei eingetroffen sei, habe der Mann gerufen: „Ich habe es für Gaza getan. Freiheit für Palästina“, berichtete eine Anwesende. Ein Video der Festnahme zeigt einen jungen Mann im Anzug, der offenbar ein rotes „Palästinensertuch“ bei sich trug und mehrmals „Freiheit für Palästina“ rief, als er abgeführt wurde. Die Polizei identifizierte den Täter später als einen 31 Jahre alten Mann ohne Vorstrafen aus Chicago. Er habe den Beamten mitgeteilt, wo er die Tatwaffe abgelegt hatte. Laut amerikanischen Medien wiesen ihn inzwischen nicht mehr abzurufende Artikel als Aktivisten in der sozialistischen Splitterpartei Party for Socialism and Liberation und in der Black-Lives-Matter-Bewegung aus.

Washingtons Polizeichefin, Pamela Smith, sagte am Mittwochabend, es habe keinerlei Hinweise auf das Verbrechen gegeben. Der Mann sei bislang nicht mit der Polizei in der Hauptstadt in Kontakt gekommen. „Wir sehen derzeit nichts, das ihn auf unser Radar gebracht hätte.“ Vor der Tat soll der Mann vor dem Jüdischen Museum, das in der Innenstadt von Washington liegt, auf und ab gelaufen sein. Der stellvertretende Direktor des FBI, Dan Bongino, schrieb Mittwochnacht auf der Plattform X, alles deute derzeit auf eine „gezielte Gewalttat“ hin. Der Täter werde von der Polizei in Washington in Zusammenarbeit mit der Anti-Terror-Einheit des FBI vernommen. Der israelische Außenminister Gideon Saar äußerte am Donnerstag in Jerusalem, er sei „äußerst besorgt“, dass es mehr Angriffe auf israelische Diplomaten geben könne. Er habe in den vergangenen Monaten schon befürchtet, dass so etwas passieren könne. Ministerpräsident Netanjahu hatte zuvor schärfere Sicherheitsmaßnahmen für diplomatische Einrichtungen angeordnet.