MADRID, 15. April (EUROPA PRESS) –
Schwere morgendliche Übelkeit während der Schwangerschaft, medizinisch Hyperemesis gravidarum genannt, kann sich negativ auf die Gesundheit von Mutter und Kind auswirken. Eine im CMAJ (Canadian Medical Association Journal) veröffentlichte Rezension des Amsterdamer Forschungsinstituts für Reproduktion und Entwicklung in den Niederlanden bietet Ärzten Informationen über die Ursachen, Diagnose und Behandlung der Erkrankung.
Obwohl Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft häufig auftreten und bis zu 70 % der Schwangerschaften betreffen, können schweres Erbrechen und Übelkeit dazu führen, dass Menschen nicht ausreichend essen und trinken, was zu Gewichtsverlust und Dehydrierung führt. „Hyperemesis gravidarum kann sich nachteilig auf die Lebensqualität der Mutter auswirken und zu negativen kurz- und langfristigen Folgen für die Nachkommen führen“, schreibt Dr. Larissa Jansen vom Amsterdamer Forschungsinstitut für Reproduktion und Entwicklung. „Die Behandlung der Hyperemesis gravidarum erfordert erhebliche Ressourcen im Gesundheitswesen, da sie ein häufiger Grund für Krankenhauseinweisungen und Notaufnahmen im ersten Trimester ist.“
Die Ursache der Hyperemesis gravidarum ist nicht vollständig geklärt, aber zu den Risikofaktoren zählen eine Schwangerschaft in jungen Jahren, ein weiblicher Fötus, eine Mehrlings- oder Backenzahnschwangerschaft, zugrunde liegende Erkrankungen und die Vorgeschichte der Erkrankung bei früheren Schwangerschaften.
Die Behandlung zielt auf die Linderung der Symptome ab und umfasst die Einnahme eines Antiemetikums (gegen Übelkeit) und anderer Medikamente, wenn das Antiemetikum nicht wirksam ist. Heilmittel wie Ingwerprodukte können bei manchen Menschen leichte Übelkeit und Erbrechen lindern, die Belege für ihre Wirksamkeit bei Menschen mit Hyperemesis gravidarum sind jedoch ungewiss.
Die Autoren stellen fest, dass es viele unbeantwortete Fragen zur Vorbeugung und Behandlung von Hyperemesis gravidarum gibt und dass weitere Forschung erforderlich ist. Allerdings warnen die Autoren vor der Verwendung von Cannabis bei Hyperemesis gravidarum. „Cannabiskonsum während der Schwangerschaft wurde mit negativen neurokognitiven Folgen bei den Nachkommen sowie anderen negativen Schwangerschaftsausgängen in Verbindung gebracht. Daher raten wir vom Cannabiskonsum während der Schwangerschaft ab.“