Unterbesetzter Tower in Washington: Vor Zusammenstoß?
Ein schweres Flugunglück nahe dem Hauptstadtflughafen in Washington hat 67 Menschen das Leben gekostet, und 24 Stunden später waren immer noch nicht alle Opfer geborgen. Die Details zu den möglichen Gründen für den Zusammenstoß eines Passagierflugzeugs und eines Militärhubschraubers über dem eisigen Wasser des Potomac werden jedoch immer klarer.
Der Tower des Ronald Reagan National Flughafens war zum Zeitpunkt des Unglücks ungewöhnlich knapp besetzt, wie die „New York Times“ berichtet hat. Ein vorläufiger Bericht der amerikanischen Luftfahrtbehörde ergab, dass die Personaldichte „für die Tageszeit und das Verkehrsaufkommen nicht normal“ war. Ein Lotse war sowohl für die Kommunikation mit Hubschraubern als auch für den Start und die Landung von Flugzeugen zuständig, eine Aufgabe, die normalerweise von zwei Personen erledigt wird.
Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da das Wasser an vielen Trümmerstellen nicht sehr tief war. Die Einsatzkräfte arbeiteten „halb schwimmend, halb laufend“ in dem schlammigen Grund, was für Taucher und Rettungsschwimmer herausfordernd war. Trotz der schwierigen Bedingungen versicherte Einsatzleiter John Donnelly von der Feuerwehr Washington, dass alle Opfer geborgen werden.
Das Flugzeug war nach dem Zusammenstoß in mehrere Teile zerbrochen, während der Hubschrauber kopfüber in den Fluss stürzte. Die Bergungsarbeiten, an denen dreihundert Einsatzkräfte von mehr als zwanzig Dienststellen beteiligt waren, dauerten bis in die späten Abendstunden an, und bis dahin wurden bereits 50 Opfer aus dem Wasser geborgen.
Flugschreiber geborgen und Untersuchungen laufen
Das „National Transportation Safety Board“ gab bekannt, dass beide Flugschreiber aus dem Flugzeug geborgen wurden und ihre Auswertung Erkenntnisse über die Unglücksursache liefern soll. Es ist bekannt, dass der Pilot des Flugzeugs in letzter Minute eine neue Landebahn zugewiesen bekam. Der neue amerikanische Transportminister Sean Duffy versprach eine lückenlose Aufarbeitung des Vorfalls.
Nachdem Präsident Donald Trump unbelegte Vorwürfe gegen die Biden-Regierung in Bezug auf das Unglück erhoben hatte, äußerte sich die Gouverneurin von Kansas zurückhaltender. Amerikanische Medien berichten, dass unter den Opfern nicht nur russische Staatsbürger waren, sondern auch Lateinamerikaner, Chinesen und Eiskunstläufer. Besonders betroffen ist die Eiskunstlaufwelt, da viele Sportler, Trainer und Angehörige auf dem Flugzeug waren, nachdem gerade ein Trainingslager und Meisterschaften in Kansas stattgefunden hatten.
Die genauen Ursachen des Unglücks werden noch untersucht, und es bleibt abzuwarten, welche Fehler zu diesem tragischen Zusammenstoß geführt haben. Die Ermittler hoffen, dass die Auswertung der Flugschreiber weitere Informationen liefern wird, um die Hintergründe des Unglücks zu klären. Die Bergungsarbeiten werden weiterhin mit vollem Einsatz fortgesetzt, um alle Opfer zu bergen und ihren Familien die nötige Gewissheit zu geben.