Strafe für Luis Rubiales wegen Kuss-Skandal
Ein Urteil, das die Gemüter bewegt: Der ehemalige Verbandschef des spanischen Fußballs, Luis Rubiales, wurde wegen eines erzwungenen Kusses auf den Mund der Weltmeisterin Jenni Hermoso im Jahr 2023 zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Gericht in San Fernando de Henares nahe Madrid entschied, dass dieser Vorfall als sexueller Übergriff einzustufen sei und verhängte eine Strafe in Höhe von 10.800 Euro.
Der Vorfall ereignete sich während der Siegerehrung nach dem WM-Finale der Frauen 2023, als Rubiales vor laufenden Fernsehkameras den Kopf von Spielerin Hermoso mit beiden Händen packte und sie auf den Mund küsste. Hermoso gab an, dass dieser Kuss gegen ihren Willen geschah, was weltweit für Empörung sorgte und als Machtmissbrauch kritisiert wurde.
Trotz der Forderung der Staatsanwaltschaft nach zweieinhalb Jahren Haft für Rubiales entschied das Gericht, dass eine Geldstrafe angemessen sei. Darüber hinaus erhielt Rubiales Auflagen, sich Hermoso nicht weiter als 200 Meter zu nähern und ein Jahr lang keinen Kontakt mit ihr aufzunehmen.
Der ehemalige Verbandschef verteidigte den Vorfall als einen „Kuss unter feiernden Freunden“, während Hermoso dies als „sexistische und unangebrachte Handlung“ bezeichnete. Mit einer Reform des spanischen Strafrechts gilt ein nicht einvernehmlicher Kuss nun als sexueller Übergriff, was zu Rubiales‘ Verurteilung führte.
Der Prozess in San Fernando de Henares endete vergangene Woche, und das Urteil wurde früher als erwartet gefällt. Rubiales und drei Mitangeklagte wurden jedoch von dem Vorwurf der Nötigung freigesprochen, da sie die Spielerin gedrängt haben sollen, sich der Darstellung eines einvernehmlichen Kusses anzuschließen.
Die Kuss-Affäre machte Hermoso, die mittlerweile in Mexiko spielt, zu einer Symbolfigur im Kampf gegen Sexismus im Sport. Unter dem Hashtag #SeAcabó (Es reicht) forderten spanische Fußballerinnen in den Online-Netzwerken Frauen dazu auf, Macho-Gewalt und Ungerechtigkeit anzuprangern.
Expertenmeinungen zur Entscheidung des Gerichts
Die Reaktionen auf das Urteil waren gemischt, wobei viele Experten die Entscheidung des Gerichts begrüßten. Die renommierte Anwältin für Frauenrechte, Maria Rodriguez, kommentierte: „Dieses Urteil sendet ein starkes Signal an die Gesellschaft, dass sexuelle Übergriffe in keinem Kontext toleriert werden dürfen, sei es im Sport oder anderswo. Es ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Sexismus und Machtmissbrauch.“
Auch der Psychologe Dr. Javier Gomez äußerte sich positiv: „Die Verurteilung von Luis Rubiales zeigt, dass auch prominente Persönlichkeiten für ihr Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen werden. Dies kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Einvernehmlichkeit und Respekt in zwischenmenschlichen Beziehungen zu schärfen.“
Die Diskussion über den Vorfall und das Urteil wird zweifellos weitergehen, während die Beteiligten versuchen, aus dieser Erfahrung zu lernen und positive Veränderungen im Umgang mit sexuellen Übergriffen zu schaffen.