MADRID, 30. April (EUROPA PRESS) –
Eine systematische Überprüfung und Analyse von 128 Studien ergab, dass die Teilnahme von Krebspatienten an klinischen Studien im Vergleich zu Patienten, die Standardbehandlungen erhielten, mit statistisch signifikanten, aber nicht klinisch relevanten Überlebensgewinnen verbunden ist. Diese Fortschritte gingen auch mit einem erhöhten Risiko schwerwiegender unerwünschter Ereignisse (SAE) einher. Die Rezension wurde in „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht.
Forscher der McGill University (Kanada) führten eine systematische Überprüfung von 128 Studien durch, die 141 Vergleiche zwischen einem neuen Medikament und einem Vergleichsmedikament umfasste. Diese Vergleiche umfassten 47.050 Patienten. Die Autoren fanden heraus, dass Patienten in experimentellen Studien im Vergleich zu Patienten, die eine Standardbehandlung erhielten, etwa fünf Wochen progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) hatten.
Sie stellen außerdem fest, dass Patienten in Phase-3-Studien oder solchen, die von großen Pharmaunternehmen gesponsert werden, offenbar einen größeren klinischen Nutzen haben. Allerdings stellten die Autoren auch fest, dass Verbesserungen des PFS oder OS möglicherweise durch ein moderates, aber statistisch erhöhtes Risiko für SAEs bei Patienten, die Versuchsgruppen zugeordnet wurden, ausgeglichen werden, was einem Anstieg des absoluten Risikos für SUE in dieser Gruppe um 7,40 Prozent entspricht.
Laut den Autoren glauben sie, dass die beste Interpretation ihrer Ergebnisse darin besteht, darauf hinzuweisen, dass der Zugang zu experimentellen Interventionen, die noch keine vollständige FDA-Zulassung erhalten haben, mit einem geringfügigen, aber nicht bei Null liegenden klinischen Nutzen verbunden ist.