Im vergangenen März löste die Polizei in einer gemeinsamen Operation mit der spanischen Polizei eine kriminelle Gruppe auf, die mit der Methode „Man in the Middle“ betrog. Sie konnten fünf betrügerische Operationen in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland (VAE) und im Staat Spanien sowie fünf weitere von ausländischen Unternehmen ausgehende Betrugsdelikte im Wert von insgesamt mehr als 1.200.000 Euro identifizieren. In den Städten Torrejon de Ardoz und Alcala de Henares in Madrid sowie Guadix in Andalusien wurden sechs Personen festgenommen und neun Durchsuchungen durchgeführt.
Wie das Sicherheitsministerium der baskischen Regierung berichtet, fängt beim sogenannten „Man-in-the-Middle“-Betrug eine dritte Person E-Mail-Nachrichten zwischen zwei Unternehmen ab, die eine regelmäßige Geschäftsbeziehung unterhalten. Der Betrüger ändert die Zahlungsdaten und leitet das Geld so auf ein anderes, von den Betrügern kontrolliertes Konto um.
Die Ermittlungen begannen im Januar 2023, als ein Unternehmen diese Art von Betrug meldete und die Polizei über die Kriminalpolizei von Gipuzkoa eine Untersuchung einleitete. Den ersten Ermittlungen zufolge und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Verdächtigen in Städten der Autonomen Gemeinschaft Madrid lebten, baten sie die spanische Polizei um Hilfe und starteten so die Operation „Nido“.
Die Agenten stellten fest, dass die Beteiligten auch private Dokumente zwischen Unternehmen manipuliert und ihren Nachrichten falsche Rechnungen beigefügt hatten. Die mutmaßlichen Betrüger zogen Gelder ab, die auf von ihnen kontrollierte Bankkonten eingezahlt worden waren, mit dem Ziel, ihre unrechtmäßig erworbenen Gewinne umzuleiten.
Bei den neun Razzien beschlagnahmten die Ermittler zahlreiche elektronische Geräte, darunter 17 High-End-Handys, drei Laptops und drei Tablets, außerdem 31 Bankkarten, diverse Kontoauszüge und über 49.000 Euro Bargeld.
Sechs der sieben Festgenommenen sind zwischen 20 und 23 Jahre alt, der siebte ist 56 Jahre alt. Sie alle werden wegen Betrugs, Offenlegung von Geheimnissen, Usurpation des Personenstandes, Urkundenfälschung, Geldwäsche und Mitgliedschaft angeklagt einer kriminellen Gruppe. Aufgrund dieser Tatsachen wurde auch die Aussage eines anderen Mannes als untersucht angesehen.