Energie sparen und die Autonomie erhöhen, indem der Luftwiderstand am besten reduziert wird, ist das Ziel jedes Aerodynamik-Experten. „Würde man Fahrzeuge nur unter diesem Gesichtspunkt designen, würden sie wahrscheinlich einer Träne ähneln“, sagt Marcel Straub, Leiter Aerodynamik und Thermomanagement bei Porsche Engineering. „Ein Riss, der sich über eine Oberfläche bewegt, ist vorne rund und am Ende sehr dünn. Diese Form lässt die Luft mit besonders geringem Widerstand strömen, da kein Nachlauf oder Luftwiderstand entgegen der Fahrtrichtung entsteht.“
Natürlich bestätigen die Zahlen diese Vorstellung: Ein Riss hat einen Luftwiderstandsbeiwert (Cx) von 0,05. Dieser Wert ist jedoch in einem realen Auto praktisch nicht zu erreichen. Der Grund liegt in der Inkompatibilität zwischen dieser Form und der Funktionalität des Designs. Ein solches Fahrzeug würde große Herausforderungen an die Raumausnutzung stellen, sowohl im Fahrgastraum als auch im Kofferraum oder sogar im Motorraum.
Andererseits stellen die Räder auch Komplikationen dar, da sie Turbulenzen erzeugen und Luftströmungen um sie herum erzeugen, die Energieverluste verursachen. In diesem Fall könnte eine Technologie wie Magnetschwebebahn helfen, das Problem zu lösen. Mehr Elemente dagegen? Leider hilft auch die Bodennähe des Fahrzeugs nicht weiter, denn sie verhindert eine perfekt symmetrische Umströmung des Risses. Wenn man wenige Zentimeter über der Oberfläche fährt, ist eine solche Symmetrie des Luftdurchgangs praktisch unmöglich.
Um dies zu lösen, müsste man in mehreren Metern Höhe fahren bzw. „fliegen“. Gut möglich, dass wir in Kürze tropfenförmige Flugtaxis mit sportlichen Flügeln sehen werden, die durch die Luft aufsteigen und sich dank eines Propellers am spitzen Ende des Flugzeugs fortbewegen. Dieses Design war jedoch bisher schwierig zu implementieren.
Als kuriose Tatsache ist erwähnenswert, dass es in der Natur eine Form gibt, die noch aerodynamischer ist als die Träne: der Pinguin! Diese Vogelart erreicht bei horizontaler Bewegung einen Cx von 0,03. Wenn es also möglich wäre, ein Auto in Form des Meerestiers herzustellen, wäre es sowohl aerodynamisch perfekt als auch unverwechselbar.
Aber auch hier würden die bodennahe Sitzposition, die Räder und die notwendige Raumoptimierung jeden Versuch vereiteln, diese Idee in die Realität umzusetzen. Die Geschichte des Automobils präsentiert einige Beispiele, fast alle aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, von tropfenförmigen Modellen. So etwa der ALFA 40/60 HP Aerodinamica von 1914 oder der Schlörwagen von 1939, die trotz großer Bemühungen ihrer Schöpfer nicht über die Prototypenphase hinauskamen.