(Berlin) Der deutsche Minister für Wirtschaft und Klima wird nächste Woche nach China reisen, ein heikler Besuch in einer Zeit, in der die EU über höhere Steuern auf chinesische Elektrofahrzeuge nachdenkt, um deren Importe einzudämmen.

Der Besuch von Robert Habeck, einem der Schwergewichte der Regierung Olaf Scholz, soll nach einem vorläufigen Zeitplan von Freitag bis Sonntag mit Stationen in Peking, Shanghai und Hangzhou stattfinden.

China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und bei der Reise werde es um „politische Entwicklungen innerhalb der EU […], bilaterale Wirtschaftsbeziehungen und andere globale Herausforderungen wie den Klimaschutz“ gehen, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums Presse am Freitag.

Der Minister der Grünen werde „nicht darum herumkommen, das Thema“ der EU-Steuern auf chinesische Elektrofahrzeuge anzusprechen, aber er „redet oder verhandelt nicht im Namen der Europäischen Kommission, das ist die Europäische Kommission selbst.“ tut es“, betonte dieser Sprecher.

Chinesische Elektrofahrzeuge sind im Visier von Brüssel, das gerade Zuschläge angekündigt hat, um ihre Verbreitung auf dem europäischen Kontinent zu verhindern.  

Die Europäische Kommission erklärte am Mittwoch, sie wolle ab dem 4. Juli bis zu 38 % zusätzliche Zölle auf Importe chinesischer Elektrofahrzeuge in die EU erheben, während Peking vorgeworfen wird, seine Hersteller illegal begünstigt zu haben.

Das Wirtschaftsministerium sagte diese Woche, es setze auf den Dialog zwischen Peking und Brüssel, um eine gemeinsame Basis für die Bedingungen für einen fairen Wettbewerb bei Elektroautos zu finden.

„Die Europäische Kommission selbst hat deutlich ihr Interesse bekundet, mit der chinesischen Regierung eine Lösung zu finden. „Wir unterstützen diese Diskussionen selbstverständlich“, bekräftigte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag.

China blieb 2023 zum achten Jahr in Folge Deutschlands größter Handelspartner, knapp vor den USA.

Doch vor dem Hintergrund der Konjunkturabschwächung in beiden Ländern und einer neuen deutschen Strategie zur Verringerung seiner wirtschaftlichen Abhängigkeit markierte das erste Quartal 2024 einen Wendepunkt: Die Importe des asiatischen Riesen gingen im Jahresvergleich um 11,7 % zurück und verwiesen das Land auf die Rangliste in den ersten drei Monaten des Jahres zum zweitgrößten Handelspartner Berlins.