Fluggesellschaften behandeln Passagiere als wandelnde Sparschweine – US-Senator kritisiert
Der Vorsitzende des Ständigen Unterausschusses für Untersuchungen des US-Senats, Senator Richard Blumenthal, hat die Fluggesellschaften wegen der zunehmenden Gebühren für Gepäck und Sitzplatzzuweisungen scharf kritisiert. Er wirft den Airlines vor, nach neuen Wegen zu suchen, um mehr Geld von den Passagieren zu bekommen. Eine Anhörung mit dem Titel „The Sky’s the Limit – New Revelations About Airline Fees“ wurde für Mittwoch einberufen, bei der Vertreter von American Airlines, United Airlines, Delta Air Lines, Spirit Airlines und Frontier aussagen sollen.
Die Kritik des Senators
Senator Blumenthal bezeichnete in seinen vorbereiteten Bemerkungen die Fluggesellschaften als gierig und bezeichnete die Passagiere als wandelnde Sparschweine, denen man jeden Cent abknöpfen könne. Ein von Blumenthal veröffentlichter Bericht enthüllt, dass die fünf großen Fluggesellschaften zwischen 2018 und 2023 satte 12,4 Milliarden Dollar an Einnahmen aus Sitzplatzgebühren erzielt haben.
Preisgestaltung und Kundenbindung
Die Fluggesellschaften rechtfertigen ihre Gebührenpraktiken damit, dass sie transparent seien und den Verbrauchern angesichts steigender Kosten eine Auswahl bieten müssten. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden von American Airlines, Stephen Johnson, müssten die Airlines aufgrund des intensiven Wettbewerbs die preisbewusstesten Kunden ansprechen. Delta-Chef Peter Carter betont, dass das Ziel der Fluggesellschaften sei, jedem Kunden Optionen und Mehrwert zu bieten.
Umstrittene Praktiken
Blumenthals Ausschuss hat herausgefunden, dass Billigfluggesellschaften wie Frontier und Spirit Personal am Flugsteig bezahlen, um Passagiere zu erwischen, die die Gepäckgebühren umgehen. Frontier-Mitarbeiter können sogar bis zu 10 Dollar pro Gepäckstück verdienen, das Passagiere aufgeben müssen. CEO Barry Biffle verteidigte diese Praxis und verglich Passagiere, die versuchen, die Gebühren zu umgehen, mit Ladendieben.
Insgesamt zeigen die Enthüllungen des Ausschusses, dass die Fluggesellschaften zunehmend kreative Wege finden, um zusätzliches Geld von den Passagieren zu fordern. Die Debatte über die Transparenz und Fairness von Gebühren in der Luftfahrtbranche wird durch die Kritik von Senator Blumenthal weiter angeheizt. Es bleibt abzuwarten, ob die Airlines auf die Vorwürfe reagieren und ob Regulierungsbehörden Schritte unternehmen, um die Interessen der Passagiere zu schützen.