Ein weiterer Durchbruch in der Künstlichen Intelligenz: Laut einer Studie kann sie nicht nur täuschend echte Gedichte generieren, sondern ihre Lyrik wird sogar als besser empfunden als die von Shakespeare und anderen bekannten Dichtern.
Podcasts, Musik und Witze – Künstliche Intelligenz zeigt sich immer vielseitiger, wenn es darum geht, Kunst zu schaffen. Sogar künstlich erzeugte Gemälde oder Gesichter werden oft als echt angesehen. Eine neue Studie, veröffentlicht in Scientific Reports, zeigt nun, dass die KI auch in der Lage ist, Lyrik besser zu beherrschen als wir Menschen.
In der Studie unter der Leitung von Brian Porter wurden Menschen gebeten, KI-generierte Gedichte von denen menschlicher Dichter zu unterscheiden. Die KI musste sich mit bekannten Dichtern wie Shakespeare, Lord Byron, T.S. Eliot und Sylvia Plath messen.
Die 1.634 Teilnehmer erhielten jeweils zehn Gedichte zur Bewertung. Fünf Gedichte stammten von bekannten Dichtern, während die anderen fünf von der KI ChatGPT 3.5 verfasst wurden, um dem Stil der Dichter zu entsprechen. Die Teilnehmer hatten keine spezielle Expertise im Bereich der Lyrik.
Ergebnisse zeigten, dass die meisten Gedichte, die als menschlich wahrgenommen wurden, von der KI stammten. Diejenigen Gedichte, die am seltensten als menschlich eingestuft wurden, waren tatsächlich von echten Dichtern verfasst.
In einem weiteren Experiment bewerteten 696 Teilnehmer die Gedichte hinsichtlich Qualität, Schönheit, Emotion, Rhythmus und Originalität. Die KI-generierten Gedichte wurden durchweg positiver bewertet als die von Menschen geschriebenen.
Teilnehmer bevorzugten die KI-Gedichte, da sie einfacher und zugänglicher waren als die Werke bekannter Dichter. Echte Gedichte wurden häufiger als „sinnlos“ bewertet als KI-Gedichte.
Die Erwartungshaltung der Teilnehmer spielte ebenfalls eine Rolle, da sie annahmen, dass menschliche Gedichte ihnen besser gefallen würden. Letztendlich bevorzugten sie jedoch die KI-Gedichte, obwohl sie fälschlicherweise annahmen, dass sie von Menschen stammten.
Die Ergebnisse zeigen einen großen Fortschritt in der Leistungsfähigkeit der generativen KI, insbesondere in Bezug auf Poesie. Frühere KI-Modelle konnten noch zuverlässig von menschlich geschriebener Poesie unterschieden werden, aber ChatGPT 3.5 erreicht nun ein Niveau, das diese Unterscheidung erschwert.
Das Autorenteam fordert daher umfassende Transparenzregeln für den Einsatz von KI-Systemen, um sicherzustellen, dass die Herkunft von generierten Texten klar ist.