MADRID, 30. April (EUROPA PRESS) –
Laut einer neuen Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutschland, kann die Kalziumbewertung der Koronararterien mithilfe der CT symptomatische Patienten mit einem sehr geringen Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle identifizieren. Wie in Radiology, einer Zeitschrift der Radiological Society of North America (RSNA), veröffentlicht, könnten diese Ergebnisse eines Tages einigen Patienten mit stabilen Brustschmerzen dabei helfen, eine invasive Koronarangiographie zu vermeiden.
Um diese Frage zu untersuchen, teilten die Forscher die Patienten anhand ihrer Koronararterien-Kalziumwerte in Kategorien mit niedrigem, mittlerem und hohem Risiko ein. Sie beobachteten die Teilnehmer durchschnittlich 3,5 Jahre lang und zeichneten alle schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignisse auf.
Personen mit einem Koronararterien-Kalzium-Score von Null zeigten während der Nachuntersuchung ein sehr geringes Risiko für schwerwiegende unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse. Nur vier der 755 Teilnehmer der Gruppe, oder 0,5 %, hatten während der Nachbeobachtungszeit ein schwerwiegendes unerwünschtes kardiovaskuläres Ereignis. Die Gruppe hatte außerdem ein geringes Risiko von nur 4,1 % für eine obstruktive koronare Herzkrankheit.
„Dieser Befund könnte darauf hindeuten, dass ein Null-Kalzium-Score in den Koronararterien eine wichtigere Rolle in den Behandlungsstrategien von Patienten spielen könnte“, sagt Teamleiter Marc Dewey, Professor und Vizepräsident für Radiologie an der Charité. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit stabilen Brustschmerzen und einem Koronararterien-Kalzium-Score von Null möglicherweise keine invasive Koronarangiographie mittels Herzkatheterisierung benötigen, da das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse sehr gering ist.“
Bei den 743 Teilnehmern gab es 14 Ereignisse mit einem Koronararterien-Kalzium-Score von 1 bis 399, was einem Risiko von 1,9 % entspricht. Die 251 Teilnehmer in der Gruppe mit einem Koronararterien-Kalzium-Score von 400 und höher hatten 17 Ereignisse mit einem signifikant erhöhten Risiko von 6,8 %. Die Forscher fanden keine Hinweise auf einen Geschlechtsunterschied bei schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen.
Trotz der Ergebnisse sagten die Forscher, dass weitere Studien erforderlich seien, bevor mithilfe der Koronararterien-Kalziumbewertung Patienten von einer Koronar-CT-Angiographie ausgeschlossen werden könnten.