Dunkles Herbstwetter, kahle Bäume und leere Felder umgeben von melancholischer Musik eröffnen den neuen „Tatort“ aus Dresden. Der Film beginnt mit einer Verkehrskontrolle, bei der ein Mann aus dem Auto heraus auf die Polizisten schießt. Ein Polizist stirbt, ein anderer wird schwer verletzt. Dresden-Ermittlerin Leonie Winkler ist zufällig in der Nähe und kommt als Erste am Tatort an. Es stellt sich heraus, dass ihr eigener Bruder vor neun Jahren bei einem ähnlichen Vorfall getötet wurde. Ist das alles nur ein Zufall?
Winkler spielt eine zentrale Rolle in diesem Krimi, während ihre Kollegen Karin Gorniak und Peter Schnabel eher randständig bleiben. Die Ermittler sind mit ihren persönlichen Problemen beschäftigt, was typisch für viele „Tatort“-Folgen ist. Die Geschichte wird jedoch gegen Ende des Films auf den Kopf gestellt, als aus dem Täter plötzlich ein Opfer wird und die Handlung eine unerwartete Wendung nimmt.
Der „Tatort“ aus Dresden, mit dem Titel „Unter Feuer“, bewegt sich zwischen Vergangenheitsbewältigung und düsterer Stimmung. Die Ermittler sind in einem maroden Gebäude in Sachsen tätig, das das allgemeine Misstrauen und die Ablehnung innerhalb der Institution widerspiegelt. Die trübe Atmosphäre des Films spiegelt möglicherweise auch die aktuelle politische Stimmung wider, obwohl der Film diesen Aspekt nicht explizit behandelt.
Die Momente der Wärme und Zärtlichkeit sind im Film rar gesät, was das allgemeine Gefühl von Kälte und Isolation unterstreicht. Die offene Bürotür am Ende des Films lässt jedoch einen Hauch von Hoffnung aufkommen. „Unter Feuer“ ist somit nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch eine Reflexion über die gesellschaftlichen Zustände und menschlichen Beziehungen im sächsischen Niemandsland.