MADRID, 27. März (EUROPA PRESS) –
Die Gewerkschaften ver.di und EVG haben für Montag um Mitternacht einen 24-stündigen Streik im Schienenverkehr ausgerufen, der das Land lahmzulegen droht. „Es wird bundesweit zu erheblichen Verzögerungen bis hin zum Stillstand von Verkehrsbetrieben kommen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Mit diesen Maßnahmen steigt der Druck für die dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen, die am Montag beginnt.
Ver.di weitet den Streik auf alle deutschen Flughäfen außer Berlin sowie auf den öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern aus.
Nach Angaben der Gewerkschaften finden Streiks an Flughäfen im Zusammenhang mit den Verhandlungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der Bodenbediensteten sowie den landesweiten Verhandlungen der Sicherheitskräfte statt.
Der deutsche Flughafenverband ADV geht davon aus, dass „rund 380.000 Geschäftsreisende und Privatpersonen“ betroffen sein werden, wie die Agentur der Deutschen Presse-Agentur (DPA) berichtet.
Lufthansa hat die Annullierung und einige Verspätungen einiger ihrer Flüge bereits am Sonntag aufgrund technischer Probleme bestätigt. Grund sind laut der Nachrichtenagentur Bloomberg technische Probleme mit externen Anbietern, die den Check-in und das Boarding am Frankfurter Flughafen betreffen.
Die von der EVG angekündigte Protestmaßnahme betrifft voraussichtlich auch den Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr der Deutschen Bahn und anderer Bahnunternehmen.
Auf der anderen Seite könnten auch Autobahnarbeiter den Streik mitmachen, „sollten sich Auto- und Lkw-Fahrer auf Staus und Umleitungen einstellen“. Auch in der Schifffahrt wird mit Problemen gerechnet, da zahlreiche Schleusen auf großen Wasserstraßen ebenso streiken wie der Hamburger Hafen.
In der aktuellen Tarifrunde fordert ver.di eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent für Bundes- und Kommunalbedienstete, aber mindestens 500 Euro mehr monatlich für einen Zeitraum von zwölf Monaten. Die Verhandlungen werden in der dritten Runde vom 27. bis 29. März 2023 in Potsdam fortgesetzt.
Die Eisenbahnergewerkschaft EVG fordert ihrerseits eine Gehaltserhöhung von 650 Euro für alle als Sozialkomponente, alternativ 12 % mehr, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem sollen „Lohnungleichheiten“ beseitigt werden, etwa wenn für gleiche Tätigkeiten regional unterschiedliche Löhne gezahlt werden.
Die zweite Verhandlungsrunde mit den rund 50 Unternehmen der Bahn- und Transportbranche wird nach Ostern fortgesetzt. Unternehmer müssen bis dahin verhandlungsfähige Angebote erstellen.