Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer sind gemeinsam unterwegs nach Kyjiw im Zug. Sie wollen dort den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, um Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land zu zeigen. Auch der polnische Regierungschef Donald Tusk wird an dem Treffen teilnehmen.
Während ihrer Reise haben sie bereits ihre Unterstützung für eine 30-tägige bedingungslose Waffenruhe ausgedrückt, wie es auch US-Präsident Donald Trump gefordert hat. Diese soll den Weg für Verhandlungen über einen gerechten und dauerhaften Frieden ebnen. Es scheint, dass die USA und Europa zum ersten Mal seit Trumps Amtsantritt wieder an einem Strang ziehen – zumindest in diesem Punkt. Trump hatte zuvor versucht, den Konflikt alleine zu lösen, jedoch ohne Erfolg.
Die Europäer betonen, dass eine Abtretung von Gebieten der Ukraine an Russland nicht in Frage kommt. Russland müsse seinen illegalen Angriff beenden und die Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen als souveräne Nation unterstützen. Sie versprechen der Ukraine weitere militärische Hilfe, um sich gegen die russische Invasion zu verteidigen.
Merz informierte Trump über die gemeinsame Erklärung während ihres ersten Telefonats. Trump reagierte wohlwollend und drohte danach mit Sanktionen gegen Russland, falls eine Waffenruhe verweigert wird. Merz schloss sich dieser Drohung an und betonte, dass der Druck auf Russland erhöht werden würde, solange keine dauerhafte Waffenruhe vereinbart wird.
Der Besuch von Merz, Macron, Starmer und Tusk in der Ukraine markiert eine neue Phase in den Bemühungen um ein Ende des Konflikts. Es erinnert an eine ähnliche Reise von Merz’ Vorgänger Olaf Scholz im Jahr 2022. Damals stellten sich Scholz, Macron und der damalige italienische Ministerpräsident Draghi hinter die EU-Beitrittskandidatur der Ukraine, was den Weg für weitere Verhandlungen ebnete.
Die gemeinsame Erklärung und der Besuch in der Ukraine signalisieren die Entschlossenheit der europäischen Staatschefs, die Ukraine zu unterstützen und den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten. Die Reise der vier Politiker wird voraussichtlich weitere Gespräche über eine friedliche Lösung des Konflikts anregen. Es bleibt abzuwarten, wie Russland auf die Forderungen der westlichen Staaten reagieren wird.