Am 19. November 2023 gewann Javier Milei die Präsidentschaftswahl in Argentinien und wurde wenige Wochen später Präsident. Obwohl seine gesellschaftspolitischen Ansichten umstritten sind, konzentriert er sich auf wirtschaftliche Stabilität und Reformen. Seit seinem Amtsantritt hat er beachtliche Erfolge erzielt, darunter die Bekämpfung der Inflation, die Reduzierung des Haushaltsdefizits und die Verbesserung der Investitionsbedingungen.
Die Inflationsrate ist auf 3,5 Prozent pro Monat gesunken, was für Argentinien nach Jahren der Hyperinflation ein großer Erfolg ist. Die Haushaltsdefizite haben ebenfalls abgenommen, teilweise durch moderate Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst. Dies hat jedoch dazu geführt, dass die Realeinkommen gesunken sind. Die Regierung hat auch Erleichterungen für private Investitionen eingeführt und das restriktive Mietrecht liberalisiert, was zu einem Anstieg der Mietpreise geführt hat.
Obwohl Milei im Inland Erfolge erzielt hat, gibt es außenwirtschaftlich weiterhin Herausforderungen. Der argentinische Peso ist überbewertet, was die Exporte erschwert und den Tourismus schwächt. Es besteht die Gefahr einer „internationalen Inflation“, die das Wirtschaftssystem gefährden könnte.
Es wird betont, dass eine frühzeitige liberalere Außenwirtschaftspolitik erforderlich ist, um die Wirtschaft zu stabilisieren und auf den Weg der Prosperität zu bringen. Die Rhetorik des Anarcho-Kapitalismus allein reicht nicht aus. Die Glaubwürdigkeit des wirtschaftlichen Programms muss auch außenpolitisch bestätigt werden.
Insgesamt zeigt sich, dass Milei zwar Fortschritte gemacht hat, aber noch vor großen Herausforderungen steht. Die Zukunft von Argentinien hängt auch von erfolgreichen Umschuldungsverhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage unter der Führung von Milei weiterentwickeln wird.