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Neos beenden Koalitionsverhandlungen in Österreich

In einer überraschenden Wendung steigen die liberalen Neos aus den Koalitionsverhandlungen mit der christlich-demokratischen ÖVP und der sozialdemokratischen SPÖ in Österreich aus. Am Freitagvormittag teilte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in Wien mit, dass die langwierigen Verhandlungen zu keinem erfolgreichen Abschluss geführt haben. Die Unfähigkeit, sich auf notwendige „mutige Schritte“ zu einigen, und Rückschritte in den vergangenen Tagen, waren Gründe für diesen Schritt.

Zukunft der Regierungsbildung unklar

Die angestrebte „Zuckerlkoalition“ der drei Parteien ist somit gescheitert, und die Auswirkungen auf die Regierungsbildung sind noch unklar. Nach den Wahlen im September gewann die rechte FPÖ unter Herbert Kickl mit rund 30 Prozent, aber keine andere Partei möchte mit dem Wahlsieger koalieren. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat daher Bundeskanzler Karl Nehammer mit der Regierungsbildung beauftragt.

Neue Wege für die Regierungsbildung

Eine Regierung mit einer stabilen Mehrheit wird angestrebt, wobei eine Dreierkoalition oder eine Koalition zwischen ÖVP und SPÖ eine Option darstellen. Alternativ könnten die Grünen einbezogen werden, um die parlamentarische Basis zu stärken. Meinl-Reisinger betonte vor allem wirtschaftspolitische Themen, insbesondere die Notwendigkeit einer Rentenreform angesichts der demographischen Entwicklung.

Reaktion der ÖVP auf das Scheitern der Verhandlungen

Die erste Reaktion aus der ÖVP deutet nicht darauf hin, dass sie eine Regierungsbildung mit den Sozialdemokraten alleine anstrebt. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker machte die SPÖ für das Scheitern der Dreier-Verhandlungen verantwortlich. Er betonte, dass rückwärtsgewandte Kräfte in der SPÖ dazu geführt haben, dass sich die Neos aus den Verhandlungen zurückgezogen haben. Die Zukunft der Regierungsbildung in Österreich bleibt somit ungewiss.