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Elon Musks extrem erfolgreiches Raketenunternehmen SpaceX würde kartellrechtliche Bedenken aufwerfen, wenn es in Europa tätig werden müsste, sagte der CEO des Luft- und Raumfahrtunternehmens Airbus. SpaceX hat mit seiner Falcon 9-Rakete die Startkosten gesenkt, indem sie wiederverwendbare Raketen eingeführt hat, was den Weg für die Starlink-Konstellation mit fast 7.000 Satelliten im Orbit geebnet hat.

Im Gegensatz dazu hat die europäische Ariane 6, an der Airbus beteiligt ist, ihren ersten kommerziellen Flug noch nicht absolviert. Airbus plant etwa 10 Flüge pro Jahr, im Vergleich zum Tempo von SpaceX ist das jedoch sehr langsam. Airbus-CEO Guillaume Faury lobte die Leistungen von SpaceX, betonte jedoch die Herausforderungen, die kartellrechtlichen Bestimmungen in Europa mit sich bringen.

Er erklärte, dass SpaceX ein sehr konzentriertes Geschäftsmodell hat, das in Europa aufgrund kartellrechtlicher Gründe nicht denkbar wäre. Er betonte, dass SpaceX selbst 80 % dessen herstellt, was es benötigt, während europäische Unternehmen in der Regel nur 20 % produzieren und den Rest kaufen.

Trotz der Herausforderungen, die SpaceX für die europäische Raumfahrtindustrie darstellt, forderte Faury Europa auf, sich anzupassen. Airbus befindet sich derzeit in einem Umstrukturierungsprozess, bei dem 2.500 Stellen in defizitären Satellitenprojekten abgebaut werden. Auch der Konkurrent Thales plant, 1.300 Stellen abzubauen.

Faury warnte davor, dass Europa veraltet sein werde, wenn es sich nicht in den Bereichen Trägersysteme und Satelliten weiterentwickelt. Die schnelle Einführung von Starlink hat die Satellitenkommunikationsbranche revolutioniert und modernisierte militärische Strategien im Orbit ermöglicht.

Obwohl es Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit der USA von SpaceX bei wichtigen Fähigkeiten gibt, haben kartellrechtliche Bedenken bisher wenig Gehör gefunden. Die Befürworter von SpaceX und Musk argumentieren, dass das Unternehmen innovative Technologien entwickelt hat, zu denen seine Konkurrenten nicht bereit waren.

Insgesamt zeigt die Situation deutlich, dass die europäische Raumfahrtindustrie vor großen Herausforderungen steht, um mit dem Tempo und der Innovation von Unternehmen wie SpaceX Schritt zu halten. Es bleibt abzuwarten, wie Europa darauf reagieren wird, um wettbewerbsfähig zu bleiben und seine Rolle im globalen Raumfahrtmarkt zu sichern.